Warum kann ich Tierleid ( und Naturleid ) nur so schwer ertragen?
Seit jeher fällt mir immer auf, wenn irgendwo Tiere in Not sind. Ich
habe ein regelrechtes Auge dafür. Fluch und Segen zugleich, wo andere
weiterfahren oder übersehen - muss ich sofort anhalten und helfen - zumindest versuchen. Ob es Spinnen auf der Arbeit sind - die man mich immer rausbringen lässt , Küken, die aus dem Nest gefallen sind ( wie viele habe ich schon zum Tierarzt gebracht ) , Schmetterlinge die in Gebäude fliegen und dort verenden würden - wenn man sie nicht fangen würde, Baby Kaninchen die auf der Straße sitzen oder etwas anderes ( ich habe mal eine Taube aufgezogen, die zu früh aus dem Nest gefallen ist und dann wider in die Natur entlassen ) - ich
würde am liebsten jedem Geschöpf helfen, dass ich in Not sehe. Bei
Tieren werde ich sehr schnell sehr emotional. Aber warum ist das nur bei
mir so und bei den anderen Leuten anscheinend nicht? Erst heute war wider
so eine Situation, ich fuhr in die Stadt, um meine Brille vom Optiker
zu holen und bemerkte bei der Hinfahrt schon, dass am Straßenrand
gegenüber eine Taube saß, die wohl angefahren worden war. Ich konnte
aber nicht drehen. In der Stadt habe ich mich beeilt, meine Gedanken
waren immer bei dem kleinen Täubchen. Auf
dem Rückweg saß das kleine Tierchen immer noch da, als würde es
schlafen, ich habe angehalten und gesehen, dass sie noch atmet und bei
einer Frau angeklingelt und nach Handschuhen und einem alten Karton gefragt, besagte Dame meinte nur, man könne nichts machen - das würde öfter passieren und der Tierarzt würde sowieso nichts machen. Da stand ich nun, mitten im nichts - das
kleine Tier in praller Sonne und ich hatte nichts womit und niemanden
der mir helfen wollte. Eine Joggerin lief an mir vorbei und glotzte nur
dumm. Also musste ich das kleine Ding zurücklassen. Auf dem Rückweg habe
ich die ganze Zeit geweint. Ich stelle mir vor, dass der kleine Vogel
überlebt hat, vielleicht nur ein wenig verwirrt war von dem Aufprall,
aber an der schnell befahrenen Straße wird er es wohl nicht geschafft
haben und ich mache mir Vorwürfe - weil ich keine Handschuhe und keinen Karton dabei hatte - was ich schon lange vorhatte, genau für solche Fälle in mein Auto zu packen. Dumme Marie!!!
Diese
Situation hat mich sehr getroffen und das schlimmste ist, das die Leute
einen für so ein Verhalten auch noch belächeln, meinen man wäre
verrückt, sich die Mühe für so ein Tier zu machen. Menschen die Tausende
von Euro in Jahr für Haustiere ausgeben finden es VERRÜCKT wen
man einem Wildtier helfen will! Dabei hat es jedes Lebewesen verdient,
dass ihm geholfen wird, oder nicht? Aber so ist es ja mit allem, was
einen nicht persönlich betrifft, aus den Augen aus dem Sinn. Aber nicht
für mich. Mich nimmt sowas immer sehr mit. Ich denke tagelang an sowas.
Bin zu Tode betrübt und deprimiert. Ich möchte die ganze Zeit weinen,
weil ich nicht helfen konnte / habe. Ich kann das Verhalten der anderen
nicht verstehen. Warum bin ich nur so sensibel bei Tieren? Geht es einem
von euch vielleicht auch so? Vielen Dank fürs Lesen und
alles liebe, eure Marie ♥
Update: 11.08.2020 in meinem Auto liegen jetzt eine Kleintier Box und ein paar feste, bisssichere Handschuhe. Jetzt muss ich mich nicht mehr auf andere verlassen und kann sofort helfen, wenn ein Tier in Not ist.
Update: 11.08.2020 in meinem Auto liegen jetzt eine Kleintier Box und ein paar feste, bisssichere Handschuhe. Jetzt muss ich mich nicht mehr auf andere verlassen und kann sofort helfen, wenn ein Tier in Not ist.
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